Innovatives Pflanzenurinal mit s::can Sensoren

Ein Drittel der Weltbevölkerung lebt ohne Toilette, was oft fatale Folgen für Hygiene und Trinkwasserversorgung mit sich bringt. Deshalb setzt sich das Wiener Designstudio EOOS mit innovativen Toilettenkonzepten auseinander, die auch ökonomische und ökologische Vorteile bringen. Gemeinsam mit dem Wiener Forschungsinstitut Eawag haben sie ein Urinal entworfen, das sich mittels Sumpfpflanzen reinigt

Details

Kooperation mit dem Kunst Haus Wien
Das KUNST HAUS WIEN hat EOOS eingeladen, ihr themenbezogenes Recherchematerial mit Informationen, Fotografien und Objekten rund um Idee und Nutzen von Pflanzenkläranlagen für Urinale zu präsentieren im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren. Der Einsatz von Sumpfpflanzen ist nicht neu: Der Künstler des Kunst Hauses, Friedensreich Hundertwasser (1928-2000), hat die pflanzliche Abwasserreinigung bereits intensiv studiert und in seinen Häusern und Studios Toiletten installiert, bei denen Sumpfpflanzen das Wasser reinigten. Im Zuge ihrer Recherche sind EOOS unter anderem auf das Dokumentationsmaterial aus dem Hundertwasserarchiv gestoßen.

Autarkes Urinal
Herzstück der Ausstellung ist der Prototyp eines autarken Urinals auf Basis einer Pflanzenkläranlage für den öffentlichen Raum. Entwickelt wurde es vom Wiener Forschungsinstitut alchemia-nova. Von außen betrachtet, sieht das öffentliche Urinal wie ein hübscher Garten aus, im Inneren befindet sich ein kleiner Raum mit dem unisex Urinal. Der Prototyp des öffentlichen WCs kann täglich rund 60 Liter Urin aufnehmen und damit bis zu 250 Mal am Tag benutzt werden. Nachdem sich der Besucher erleichtert hat, wird das Abwasser samt Urin an das obere Ende der Pflanzenkläranlage geleitet. Dort läuft es durch drei Ebenen, die alle mit Sumpfpflanzen ausgestattet sind. Die Pflanzen nehmen jegliche Stoffe aus dem Urin auf und reinigen das Abwasser dadurch.

Überwachung des Grauwassers mit s::can
Um die Reinigungsleistung der organischen Pflanzenkläranlage zu beobachten und zu überwachen, wurden zwei i::scan Sensoren von s::can installiert. Ein i::scan befindet sich im Zulauf, wo das Grauwasser eingeleitet wird. Ein zweiter i::scan misst die Wasserqualität im Ablauf, wo das gereinigte Wasser abfließt. Ein con::cube Terminal visualisiert die Wasserqualität. Die beobachteten Werte der Sensoren werden verglichen und zeigen, wie gut die Pflanzen das Wasser gereinigt haben. Das Wasser kann in Folge gleich wieder für die Spülung der Urinale genutzt werden. Dadurch funktioniert das Urinal unabhängig von Wasserzufuhr- und Abfluss.

Ziel von EOOS ist es, den Prototypen schon bald im öffentlichen Raum zum Einsatz zu bringen.

 

Rahmenprogramm zur Ausstellung:

  • Sa, 17.11.18, 15:00: World Toilet Day: Führung mit Harald Gründl, EOOS & Glühwein
  • Sa, 15.12.18, 10:00 – 18:00: Sonderprogamm zum 90. Geburtstag von Friedensreich Hundertwasser

Der Prototyp des Urinals mit einer gebauten Kläranlage ist bis zum 13. Januar in der Garage des Kunst Haus Wien zu sehen. Die EOOS.Liquid Gold Exhibition kann jeden Tag von 10 bis 18 Uhr kostenlos besucht werden.

KUNST HAUS WIEN
Untere Weißgerberstraße 13
1030  Vienna

Ähnliche Beiträge

  • The new Io::Tool